Wir kennen alle die Namen und möglicherweise auch die literarischen Werke von Herta Müller, Hans Christian Andersen, Viktor Hugo und Johann Wolfgang von Goethe. Weniger bekannt mag sein, daß alle obengenannten auch großes Vergnügen daran fanden, sich bildnerisch auszudrücken.
Ihre Werke waren 2013 in der Ausstellung „WortBildKünstler“ in Lübeck zu sehen. Dort stiess ich auch auf die Arbeiten des deutschen Arztes, Lyrikers und Anhängers der Klecksografie Justinus Kerner (1786-1862). Diese Begegnung hat tiefen Eindruck auf mich hinterlassen. Die von ihm „erfundene“ Technik der Klecksografie- oftmals auch mit der psychodiagnostischen Methode des Rorschachtests in Verbindung gebracht- hatte es mir angetan.
Ich begann mit verschiedenen Papier- und Farbsorten zu experimentieren. Vehement suchte ich nach einem geeigneten Papier, mit dem ich spielen konnte. Papier, was sich meinen Gelüsten und meinem Forscherdrang hingeben und unterwerfen würde. Ich fand Papier, das in den Hinterhöfen von Druckereien Wind und Wetter ausgesetzt war. Ich verwendete alte Postkarten und allerlei Emballage für meine Experimente. Bei einem Händler für Künstlerbedarf in Berlin fand ich endlich was ich suchte: Steinpapier. Von ihm erfuhr ich auch, daß Steinpapier aus vorwiegend aus Kalkstein besteht, und erst vor gut zwei Jahren auf den Markt kam. Steinpapier nimmt reichlich Wasser auf, ohne seine glatte Oberfläche zu verlieren. Die Farben stehen klar, stark und unbeeinträchtigt nach dem Trocknen und leuchten schon von Weitem. Ein ideales Material für mich; es wurde schnell zum Objekt meiner Bilderträume. Nun konnte ich meine Experimente mit den Faltbildern fortsetzen und weiter entwickeln.
Die Motive in diesen Arbeiten sind breit gefächert von Porträt, Landschaft und Abstraktion bis hin zu ornamentalen Ausdrücken. Nach zwei Jahren vorwiegend prozeßorientierter Arbeit habe ich schliesslich dieser von mir entwickelten Technik den Namen Metatype gegeben.