Nur vereinzelt habe ich das Zeichnen auf dem I-Pad praktiziert. Es waren meist Gesichter und ich hatte viel Spass dabei.
Das digitale Fingerzeichnen hat in unserem Zeitalter seine Berechtigung und ich will nicht ausschließen, dass ich mich zu einen gegebenen Zeitpunkt diesem Medium intensiver widme. Dennoch kehre ich immer wieder zurück zum analogen Zeichnen, was mich seit meiner Kindheit begleitet.
Mir fehlt beim digitalen Zeichnen die Bewegung des Handgelenkes, das Wiegen und Mitgehen meines Körpers.
Wie bei der traditionellen, analogen Handzeichnung kann ich auch auf dem I - Pad verschiedene Werkzeuge auswählen, die oftmals leicht zu bedienen sind und die es mir ermöglichen, vielfältig mit Strukturen und Linien zu arbeiten.
Dennoch ziehe ich immer noch die analgoe Handzeichnung der digitalen vor. Aus purer Gewohnheit? Oder weil ich die verschiedenen Programme nicht so gut kenne und bedienen kann?
Der Radiergummi findet bei mir keine Anwendung. Es gibt keine Stelle auf dem Papier, die zu korrigieren gilt. Nicht weil ich perfekt zeichne, im Sinne von makellos. Mehr aus einer Haltung heraus, dass ich mich im Prozeß befinde und jeder Strich, Punkt und strukturelle Spur meiner Hilfsmittel (Bleistift, Kohle, Kugelschreiber….) seine Berechtigung hat. Ich erlebe nicht selten, das, was ich möglicherweise als Fehler betrachte im Sinne von nicht so gut gelungen, oftmals mich auf neue Ideen bringt. Sogennate Fehler haben ihren ganz eigenen Charme.
Die Versuchung zu bereuen und Etwas rückgängig machen zu wollen, einen Strich, eine ganze Schraffur zu entfernen, ist beim I - Pad sehr groß.
Wenn ich auf Papier zeichne, dann gebe ich mich dem Geschehen voll und ganz hin, ohne Reue. Ich akzeptiere den Verlauf des Schaffens und betrachte jede Phase, besonders auch das Suchen und das “Herantasten” als wertvoll und unbedingt notwendig.